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Die Unterschiede von Stickerei und Textildruck

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Die Unterschiede zwischen Stickerei und Textildruck könnten nicht größer sein. Einmal gibt es den optischen Aspekt, gleichzeitig auch den technischen Aspekt, welchen man für einen Vergleich heranziehen muss. Außerdem gibt es viele unterschiedliche Drucktechniken, um ein Motiv oder Logo auf ein Textil zu bekommen.

Ich werde hier die gängigsten kurz aufzählen, aber nur sehr oberflächlich auf die Besonderheiten eingehen. Aber schonmal vorweg – nicht jede Drucktechnik deckt alle Bedürfnisse ab.

Die häufigsten Textildrucktechniken sind Siebdruck, DTG (Direct to Garment) und Transferdruck (DTF – Direct to Film oder auch Sublimationsdruck).

Auch ein Vergleich von Sticken und Nähen ist nicht möglich. Das sind zwei komplett andere Tätigkeiten. Wer gut nähen kann, ob mit der Hand oder an der Nähmaschine, hat noch lange keine Ahnung vom Sticken. Und umgekehrt gilt das natürlich auch.

Um einen Vergleich aus der Berufswelt heranzuziehen: der eine ist Förster und ein anderer ist Tischler. Beide haben etwas mit Holz zu tun, aber trotzdem sind beide Berufe grundverschieden.


Siebdruck

Siebdruck ist besonders für hohe bis sehr hohe Auflagen geeignet. Um zum Beispiel die hohen Auflagen an bedruckten Textilien für die Merchandising Branche herzustellen, führt kein Weg an dieser Drucktechnik vorbei. Denn besonders bei hohen Auflagen kann diese Technik seine Vorteile ausspielen. Zum Einen ist es die schnelle Produktion bei hohen Auflagen, der langlebige Druck, das schöne Druckbild, die hohe Zuverlässigkeit der wartungsfreundlichen Maschinen und der dadurch beeinflusst günstige Preis pro bedruckter Textilie.

Die vielen Vorteile, die man bei großen Mengen hat, kehren sich bei einer sehr geringen Menge an zu bedruckender Textilien ins Negative um. Denn der Aufwand der vor dem eigentlichen Druck stattfindet, ist im Vergleich zu anderen Drucktechniken sehr groß. Ein Nachteil für kleine Auflagen ist zum Beispiel die teure Herstellung der Druckvorlage beziehungsweise das Belichten des Siebs. Allgemein ist so ein Sieb für die Druckerei recht teuer und nicht in unendlichen Mengen verfügbar. Deshalb kann das belichtete Sieb nicht lange vorgehalten werden. Äußere Einflüsse verschlechtern bei längerer Lagerung des belichteten Siebs die Qualität des Motivs, was eine lange Lagerung letztendlich unmöglich macht.

Siebdruck ist ideal für sehr hohe Auflagen

Außerdem benötigt jede Druckfarbe ein eigenes Sieb. Auch ein Grund weshalb es sich für kleine Auflagen meist nicht rechnet. Was schade ist, denn das Ergebnis ist im Vergleich mit den anderen Drucktechniken sehr gut und langlebig.

Technisch gibt es beim Motiv einige kleine Einschränkungen, die man im Vorfeld bei der Motiverstellung beachten sollte. So sind Farbverläufe ohne Weiteres nicht möglich.

Hohe Auflagen im Textildruck werden, bis auf ein paar Ausnahmen in Großbritannien und Osteuropa, zum größten Teil außerhalb Europas produziert. Für viele Szenarien ist Siebdruck daher mittlerweile überdimensioniert – besonders bei kleinen Auflagen. Außerdem geht der Weg immer weiter Richtung Digitaldruck. Dazu im Abschnitt DTG mehr.

Vorteile

  • besonders geeignet für hohe bis sehr hohe Auflagen
  • schnelle Massenproduktion
  • sehr günstiger Preis pro bedruckter Textilie (hohe Auflage)

Nachteile

  • rechnet sich nur bei hohen Auflagen
  • teure Druckvorlagenherstellung
  • Druckvorlage kann nicht dauerhaft gelagert werden

DTG (Direct-to-garment)

Der Digitaldruck verdrängt auch in der Textilbranche immer mehr die traditionellen Drucktechniken. Seit einigen Jahren erfreut sich zunehmend der Direktdruck einer immer größer werdenden Beliebtheit. Im Gegensatz zu anderen Drucktechniken wird das Motiv dabei direkt auf das Textil gedruckt. Diese Technik funktioniert dabei so ähnlich wie man es vom Tintenstrahldrucker von zu Hause oder aus dem Büro kennt. Nur das der DTG-Drucker auf Textilien druckt und nicht auf Papier.

Dabei schafft der DTG-Drucker viele neue Anwendungsszenarien. So lassen sich aufwändige Motive oder Fotos in kleinen Auflagen auf ein T-Shirt drucken. Das spart im Vergleich zum Sublimationsdruck einige Arbeitsschritte. Zudem werden die Farben, die Farbdüsen und die Mechanik der DTG-Drucker immer besser, so dass auch der Druck mittlerweile schon relativ waschbeständig ist.

Außerdem muss der Drucker die DTG-Maschine vor einem neuen Auftrag nicht aufwändig für das neue Druckmotiv einrichten. So wie es zum Beispiel noch beim Siebdruck der Fall ist. Der Drucker muss (wie bei allen Drucktechniken) nur noch die Textilie chemisch vorbehandeln. Dadurch kann der Druckereibetrieb jetzt relativ zügig viele unterschiedliche Druckaufträge auf einer DTG-Druckmaschine hintereinander wegdrucken.

Hohe Anschaffungskosten, weniger Arbeitsschritte

Obwohl einige Arbeitsschritte eingespart werden, sind die Anschaffungskosten für einen industriell genutzten DTG-Drucker nicht ohne und auch die benötigten Textilfarben sind nicht billig. Zudem reagieren die Geräte aktuell noch relativ empfindlich auf längere Standzeiten. Bei einer ungewollt längeren Arbeitspause, die sich womöglich auf ein paar Tage ausdehnt, trocknet die Farbe in den Schläuchen ein und die anschließende Reinigung ist sehr aufwändig und zeitintensiv.

Als Resümee lässt sich folgendes festhalten: der Vorteil beim DTG-Druck liegt ganz klar darin, dass man das Wunschmotiv eines Endkunden schon ab 1 Stück auf ein T-Shirt drucken kann. Daher ist der DTG-Druck auch bei allen bekannten Print-on-Demand-Druckereien im T-Shirt-Business im Einsatz.

Damit der Anbieter dieser Dienstleistung auch seinen Schnitt macht, ist ein kosteneffizienter Workflow und die optimale Einrichtung der RIP-Software die Basis für ein erfolgreiches Business.

Vorteile

  • für kleinere Auflagen
  • auch nur 1 Stück möglich
  • hohe Farbvielfalt der Motivs möglich

Nachteile

  • rechnet sich nur bei hohen Auflagen
  • teure Druckvorlagenherstellung
  • Druckvorlage kann nicht dauerhaft gelagert werden

Sublimationsdruck (DTF – Direct-to-Film oder auch Transferdruck)

Kosteneffiziente digitale Drucktechniken verdrängen immer schneller die traditionellen Drucktechniken im grafischen Gewerbe. Kleinere Auflagen, der Wunsch nach höherer Farbbrillanz und höherer Bildqualität verstärken den Trend. Zudem ermöglichen die digitalen Techniken immer individueller gestaltete Druckmotive.

Sublimationsdruck (um bei einem Begriff zu bleiben) ist so eine digitale Drucktechnik die besonders schnell in der Textilbranche Fuß gefasst hat. Vereinfacht dargestellt, wird ein Motiv mit wärmeempfindlicher Tinte ausgedruckt und auf eine Textilie oder Stoff gelegt. Durch eine Transferpresse und unter Einsatz von konstanter Hitze verbinden sich die Farbstoffe mit dem Trägermaterial. Dieser Transfer hat den Vorteil, dass die Tinte mit der Struktur des Stoffes verschmilzt und zu einem Teil des Trägermaterials wird. Das Trägermaterial besteht hierfür immer aus 100 % Polyester.

So miteinander verbunden, kann das gedruckte Motiv nicht verblassen und einreißen. Aus dem bedruckten Stoff entsteht im Anschluss zum Beispiel eine Textilie. Für die Weiterverarbeitung wird sie ausgeschnitten und entsprechend vernäht. Man spricht dann von der Konfektionierung.

Typische Einsatzgebiete sind zum Beispiel die Trikots der Radrennfahrer. So individuell wie die einzelnen Körper der Rennfahrer, lassen sich die individuellen Trikotteile ausdrucken, auf einen Trägerstoff transferieren, um anschließend maßgeschneiderte Trikots zu nähen.. Inklusive aller Team-Sponsoren. Aber auch Fahnen, Dekoartikel, wie zum Beispiel Kissen und Sitzbezüge, Mode werden so bedruckt.

Eine RIP-Software hilft bei der Verwaltung der Aufträge und steuert den Drucker.

Vorteile

  • Textilien mit individuellen Motivdesigns möglich
  • fotorealistische Motive möglich
  • wenige Arbeitsschritte machen
    die Druckkosten günstiger
  • für kleine Auflagen geeignet
  • hohe Haltbarkeit des Drucks

Nachteile

  • nur auf 100 % Polyester als Trägermaterial möglich
  • Auswahl des Stoffes schränkt das Einsatzgebiet ein
  • keine Naturfasern möglich

Die Stickerei

Wir haben jetzt einige Textildrucktechniken kennengelernt. Ich finde, jede Drucktechnik bedient eine ganz eigene Sparte und befriedigt jeweils ein ganz unterschiedliches Bedürfnis. Hierfür möchte ich noch einmal die Eigenschaften der einzelnen Drucktechniken aufführen.

Der traditionelle Siebdruck hat bei hohen Auflagen seine Stärken. Die meisten T-Shirts die auf den Konzerten unserer Lieblingsbands zum Verkauf angeboten werden sind auch heute noch zu 99 % per Siebdruck bedruckt worden.

Direct-to-Garment, kurz DTG, ermöglicht es dem Verbraucher sich ein ganz individuelles T-Shirt drucken zu lassen. Aber die Langlebigkeit des Druckes ist noch verbesserungswürdig. Außerdem ist das Einsatzgebiet noch etwas eingeschränkt. So gibt es noch keine befriedigende Lösungen für dickere, gefütterte oder mit Reißverschlüssen konfektionierte Textilien.

DTF ist auf dem Weg viele bekannte Drucktechniken zu verdrängen. Individuelle Mode und Kollektionen in Kleinstauflage sind damit problemlos möglich. Aber die Pflicht 100 % Polyester als Trägermaterial zu benutzen, schließt Stoffe aus Naturfasern aus.

Stickerei kann vielfältig eingesetzt werden

Die Stickerei bedient einen etwas anderen Markt. Eine Stickerei ist hochwertig in seiner Anmutung und immer edel in der Wirkung. Sie wirkt immer dreidimensional – das genaue Gegenteil ist hier der Textildruck. Hier bedarf es optischer Effekte, um einen dreidimensionalen Charakter zu erzielen. Je nach Drucktechnik kann sie auch billig wirken.

Stickgarn glänzt von selbst. Durch Licht und Schatten entsteht Dreidimensionalität von ganz alleine. Außerdem kann eine Stickerei auf Naturfasern und Kunstfasern verarbeitet werden. Nur Stretch-Anteil im Gewebe mögen Sticker nicht so gerne.

Das Firmenlogo seiner Firma auf der Brust zu tragen, sollte jeden Träger mit Stolz erfüllen. Und genau diese Wirkung erzielt eine Stickerei wie keine andere Textilveredelung. Daher lautet unser Motto seit unserer Gründung im Jahr 2012 auch „Mit Stickereien veredelen“.

Der Einsatz von Stickereien ist vielfältig. Aber es gibt natürlich auch Grenzen. Sportler würden auf Dauer wahnsinnig werden, müssten sie das ständige Kratzen der Stickerei-Rückseite ihres Trikots auf der Haut spüren. Ebenfalls sollte eine große, schwere Stickerei nicht die Rückseite eines dünnen T-Shirts zieren. Das ist für den Träger schon nach kurzer Zeit nicht mehr angenehm.

Vielmehr erzielt eine Stickerei seine optimale Wirkung auf der Brust eines hochwertigen Poloshirts oder Pullovers. Im Winter kann man seine Firmenzugehörigkeit mit einer bestickten Mütze zeigen und im Sommer schützt das bestickte Cap auf dem Golfplatz vor der Sonne.

Die Mitarbeiter sind die idealen Werbeträger

Ein Maler steht während seiner Tätigkeit meist vor einer Wand. Zu welchen Malerbetrieb er gehört verrät uns daher der Rücken seiner bestickten Arbeitsjacke. Somit ein idealer Werbeträger für den Betrieb, besonders wenn der Maler seine Arbeit in größeren Firmen oder an belebten Straße verrichtet. Da wird er von vielen Gesehen und der Name speichert sich bei den Menschen im Unterbewusstsein ab.

In der Gastronomie gehören bestickte Textilien schon länger zum guten Ton. Ob bestickte Schürze für den Barista oder die bestickte Bluse für die Bedienung – der Gast erkennt auch bei viel Trubel problemlos das Personal des Hauses.

Zum Repräsentieren eignen sich bestickte Textilien besonders gut. Zudem halten sie lange (überleben problemlos die Textilie), verlieren nicht ihre Farbe und finden auf vielen Textilien ihre Anwendung.

Die Stickdatei

Für den Laien ist aber nicht unbedingt klar, dass die Herstellung einer Stickdatei, auch auf Basis einer Vorlage (egal ob Vektordatei oder Bilddatei), aufwändig und zeitintensiv ist. Außerdem stellt man eine Stickdatei exklusiv für die betreffende Stoffart (zum Beispiel Poloshirt) und in der vorher festgelegten Größe her.

Eine Veränderung von mehreren Zentimetern bedarf deshalb einer neuen Stickdatei. Das hat etwas mit der Stichanzahl und der Garndicke zu tun. Hat man ein Motiv erst einmal erstellt, zum Beispiel aus einer Bildvorlage eine Stickdatei in einer bestimmten Größe erstellt, so hat man dabei auch das Garn mit seiner Fadenstärke bestimmt. Daraus resultiert letztendlich auch die Stichanzahl.

Wenn man jetzt die Datei einfach vergrößern würde, bliebe die Stichanzahl gleich. Das gestickte Motiv würde fürchterlich aussehen. Deshalb bleibt dem Puncher (so heißt der Beruf des Stickmotivherstellers) nichts anderes übrig, als das Motiv noch einmal für die neue Größe aufzubauen.

Foto Rasterpunkte

Bild zu stark vergrößert

Ähnliches erfährt man bei einer übermäßigen Bildvergrößerung. Ein Bild besteht aus einzelnen Bildpunkten, die je nach Auflösung eine feste Anzahl pro Zentimeter aufweisen. Wird ein Bild übermäßig vergrößert, werden auch die Bildpunkte vergrößert. Das Resultat ist ein pixelliges, unscharfes Bild.

Vorteile

  • edle und hochwertige Optik
  • sehr langlebig und waschfest
  • für kleine Auflagen geeignet
  • funktioniert auf den meisten Textilien
    (mit Zugang für den Stickarm)
  • individuelle Motive möglich

Nachteile

  • längere Vorlauf- und Produktionszeiten
  • nicht für alle Anwendungsszenarien empfehlenswert
  • eine gute Stickerei ist im Vergleich teurer als ein Druck